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 Indische Märchenwelt und orientalische Klänge - Indische Märchen erzählt von Gabi Altenbach, musikalisch begleitet vom Ensemble Chanchala Konzert 
Sa. 07.03.2009 | 20:00 Uhr Arbeitskreis Alte Kirche 

Charles Davis (Flöten), Andieh Merk (Perkussion), Buba Davis-Sproll (Tanpura)

Die indischen Märchen haben eine tausende Jahre alte Tradition, und es spiegeln sich in ihnen die Lebens- und Glaubenswelt der Inder wider. Die vielfältige hinduistische Götterwelt findet ebenso Eingang in die Märchen wie die islamischen Gepflogenheiten. Und obwohl die Religion allgegenwärtig ist, sind die indischen Volksmärchen alles andere als moralisch und belehrend, sondern geprägt von der Gewitztheit und dem Humor der einfachen Leute. Neben den Geschichten, in denen die Götter in menschlicher oder tierischer Gestalt auf die Erde niedersteigen, gibt es auch die umgekehrte Variante: Menschen, die sich als Vishnu oder Shiva ausstaffieren, um damit die Geliebte zu erringen oder den König zu foppen.
Das Verhältnis von Männern und Frauen wird immer wieder thematisiert und während die Männer die Macht haben und über mehrere Frauen in ihrem Harem herrschen, setzen sich doch immer wieder die Frauen mit Klugheit und List durch.
Im Wechselspiel zwischen Märchen und Musik wird ebenso der orientalischen Zauber lebendig als auch der Witz und die Pfiffigkeit des einfachen Volkes.

Gabi Altenbach war von 2001 bis 2006 am Theater Konstanz als Erzählerin und Theaterpädagogin engagiert. Seit Herbst 2006 ist sie freischaffend tätig und lebt in München. Sie erzählt und spielt Märchen für alle Altersgruppen auf lebendige und eindrückliche Weise.

Das Ensemble Chanchala führt mit seiner Musik durch klassisch indische Ragas, arabisch inspirierte Stücke bis hin zu dem perkussiven Groove multiphonisch gespielter Jazzvariationen. Charles Davis ist einer der erfolgreichsten Jazzflötisten in Europa und spielt die C-Flöte, Altflöte, Bassflöte, und die sehr selten gesehen, über zwei Meter große Kontrabassflöte. Andieh Merk, der in diesem Ensemble die Tablas, Udu, Ghatam, Darabuka und die Hang spielt, ist als Perkussionist Mitglied in international gefragten Jazzensembles. Buba Davis-Sproll spielt im Ensemble Chanchala die Tanpura, eine indische Langhalslaute, die den Grundton und den Boden für die indisch inspirierten Stücke bereitet.

 PHOTOS:
 PRESSEMELDUNGEN:
 Schwäbische Zeitung Bad Saulgau (14-03-2009)
Exotisch Reizvolles schmeichelt Augen und Ohren
RULFINGEN - In der Alten Kirche gab es exotisch Reizvolles zu hören: Indische Märchen und orientalische Klänge lautete das verheissungsvolle Motto. Gabi Altenbach erzählte aus der Märchenschatzkiste Altindiens. Charles Davies (Flöten), Andieh Merk (Perkussion) und Buba Davies-Sproll (Tampura) setzten die passenden musikalischen Akzente dazu.

Gleich zu Beginn ertönten meditative Sounds von Ragas zum grundierenden Tampura-Säuseln. Hier war es bemerkenswert, wie sich die Musik virtuos steigerte. Insbesondere Charles Davies legte sich in die Vollen zu silberhellen Flötenskalen, oder zu dumpfen Tiefen in weiteren Stücken auf der riesigen ofenrohrartigen Bass-Flöte. Abwechselnd desgleichen die Perkussion Andieh Merks. Die von Gabi Altenbach mit lebhafter Gestik und quicklebendig im Stehen und Auswendig vorgetragenen Märchen umkreisten den indischen und islamisch geprägten Raum. Unheimlich bis skuril witzig war schon die erste Geschichte vom Menschenfresser Gin, der reich und hässlich war und einen Palast aus Kristall bewohnte, umgeben von großen Gärten mit Obstbäumen. Ausgerechnet in diesen Gärten verirrte sich ein junger König, der den süssen Äpfeln nicht wiederstehen konnte. Dann von Gin beim Äpfelklau erwischt wurde. Einzig das Versprechen sich jeden Morgen erneut braten und verspreisen zu lassen, errettet den König aus dieser Situation. Belohnt wird der König mit Goldstücken. Dank der Zauberkraft eines Mantels wird er immer wieder zum Leben erweckt und kehrt zurück ins heimische Schloss. Bis ein Diener dahinterkommt und meint er könne das auch, denn das Gold möchte der gerne für sich. So geht die Sache einmal schief, weil der Gin übersatt vom als König verkleideten Diener den richtigen König verschmäht und nur anknabbert. Der Diener macht sich daraufhin zum König und herrscht grausam und nicht freigiebig, der einen Teil seines Goldes unter das Volk verteilt hatte. Erst nach Tagen kehrt der verwundete König zurück und tötet den falschen Diener und kommt wieder zurück an die Macht. Und wenn er nicht gestorben wär, wärn unsere Taschen niemals leer.

Nicht weniger beeindruckend waren die Märchen von Barnaswana, dem König ohne Söhne, der sich , um zu ergründen wer bei der Vereinigung von Mann und Frau die stärkeren Gefühle und Genüsse habe, sich in eine Frau verwandeln lässt und dann eine solche bleiben möchte. Dann sehr erheiternd war das Märchen vom Hofnarren, welcher den ganzen Hoftstaat zum Narren hielt, in dem er sich in einen Gott verwandelte und vorgab alle in den Himmel zu führen. Eine ähnliche Metamorphose ging ein einfacher Müller ein, welcher einer Prinzessin nahe sein wollte. Dies gelang, allerdings kam er in große Not, als der Vater der Prinzessin auf die göttliche Macht vertrauend einen Krieg anzettelte. Doch da die Götter der weiteren Verehrung bedürfen, schlüpfte Ischra selbst in den Körper des Verkleideten und besiegte die feindlichen Heere. Ende gut, alles gut. Das war eine ausgeprochen unterhaltsame und hintersinnige Märchenstunde, die überdies zeigte, wie verwandt doch die Mythen und Märchen der Völker sind.
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