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 BESCHREIBUNG:
 Lust auf lauter Lyrik - Lesung und Gesang Kleinkunst 
Fr. 26.09.2008 | 20:00 Uhr Volkshochschule Mengen 

Mit Donata Höffer, Dorle Ferber und dem Billafinger Madrigalchor

Gedichte aus 9 Jahrhunderten, von Walter von der Vogelweide bis Ulla Hahn, von Eduard Mörike bis Nelly Sachs: bekannte und unbekannte Texte liest die Schauspielerin Donata Höffer. Quer durch die Zeiten, die Sprachen und die Länder ertönen die Lieder aus der musikalischen Schatzkiste Europas, die der gemischte A-Capella-Chor unter der Leitung von Dorle Ferber singt.

Vorverkauf: VHS Mengen (07572/1321).

 PRESSEMELDUNGEN:
 Schwäbische Zeitung (07-10-2008)
Den Worten zuzuhören ist ein Genuss
RULFINGEN - Ein großer Abend der deutschen Lyrik hat die Volkshochschule Mengen in der Alten Kirche geboten. Donata Höffer trug Gedichte vor, ohne sie aber zu überinterpretieren. Der Bilafinger Madrigalchor unter der Leitung von Dorothea Ferber bereicherte die Veranstaltung mit einer Palette Europäischer Lieder. Es entstand eine Symbiose zwischen Musik und Lyrik.
Das grelle Licht fiel auf das Gesicht von Donata Höffer und ließ es sehr weiß wie einen unwirklichen Fleck erscheinen. Das machte aus ihr den Mittelpunkt in der Alten Kirche, und schien sie in eine Art sprechende Seele zu verwandeln. Sie sprach den ganzen Abend. Gedichte und Balladen aus neun Jahrhunderten. Chronologisch bewegte sich Höffer unseren Jahrhundert zu und machte die Entwicklung der Sprache und des Tons deutlich. Doch sie überinterpretierte nicht. Der Registerwechsel erfolgte im nuancierten Bereich. Sie suchte nicht die äußerste stimmliche oder schauspielerische Wirkung. Sie ließ die Worte, Worte sein, sie ließ die Texte für sich sprechen. Und diese Haltung machte den Abend zum Erlebnis.
Sie wechselte von Walter von der Vogelweide aus dem 13. Jahrhundert zu Johann Wolfgang von Goethe im 18., zu den Romantikern Heinrich Heine und Edurad Mörike hinein in die Moderne Georg Trakls, Berthold Brechts und Nelly Sachs bishin zu Ulla Hahn ins 21. Jahrhundert.


So war in Höffers Tonlage das Selbstbewusste und der verächtliche Zorn von Frauen, denen der Ehehafen nichts Erstrebenswerte war wie im Text Jungfern Glück von Sindonia Hedwig Zäunemann. Der weite Pathos der Ballade fand sich wieder in Goethes Prometheus und in Heines Belsatzar. Die romantische Liebe, das sehnsüchtige Herz litt in Clemens Brentanos Heimliche Nacht oder ganz schön in Karoline von Günderodes Die eine Klage. Auch für den komplexen Trakl fand Höffer das gute Maß. Es war ein Genuss zuzuhören.
Der Bilafinger Madrigalchor trug im Wechsel zu den Gedichten Lieder aus unterschiedlichen Europäischen Ländern vor. So gab es legeres aus dem französischen Mittelalter von Georges Binchois, einen temperamentvollen Gang durch einen spanischen Kräuter- und Gemüsegarten oder Italienisches von Orlando de Lasso. Der Chor wiedergab in seinem breiten Repertoire die Tonlagen und Ausdrucksmittel der verschiedenen Nationen und Zeiten. Auch in den Lieder waren die Texte von Bedeutung.
Die Macht der Worte zeigte sich. Es sollte viel mehr von solchen Abenden geben. VHS-Leiterin Monika Hapke und Martina Eisele aus dem Arbeitskreis Alte Kirche waren glücklich über den guten Zuspruch: Rund 70 Gäste waren der Einladung gefolgt und hatten ihre Lust an Lauter Lyrik, wie der Abend sich nannte, stillen können.
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