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 BESCHREIBUNG:
 4. Sanfte Töne Festival Konzert 
Sa. 21.10.2017 | 20:00 Uhr Arbeitskreis Alte Kirche 

Bereits zum vierten Mal öffnet das Sanfte Töne Festival in der Alten Kirche Rulfingen am 21. Oktober seine Pforten. Zeit, wieder einzutauchen in einen Abend voll sanfter Töne, ruhiger Melodien und unvergesslicher musikalischer Momente. Wer eine oder mehrere der vorherigen Ausgaben besucht hat, weiß davon sprichwörtlich ein Lied zu singen.
Auch 2017 gibt es so vielfältige wie spannende Live Acts zu bewundern:

BRTHR
Alte Orgelsounds, eine 70er Jahre Drum-Maschine, eine durchdringende Stimme und teils fragile, teils raue Gitarrenklänge bestimmen den pulsierenden Lo-Fi-Sound der Band BRTHR. Während der Aufnahmen zu ihrem Debutalbum hat die Stuttgarter Band um Philipp Eißler und Joscha Brettschneider einen ganz eigenen Sound etabliert. Mantra-artige Phrasen und wabernde Gitarren mischen sich mit trockenen Beats aus der Rhythm Ace. Das klingt ein bisschen wie JJ Cale mit folkigen Melodien, die man so schnell nicht wieder loswerden will. Foto: Romano Dudas
www.brthr.de

LIFFEY LOOMS
Eine Band zu zweit. Kraftvolle und doch sensible Harmonien von Gitarre und Bass bilden zusammen mit den Rhythmus-Instrumenten zu Füßen beider Musiker das Gerüst für den charakteristischen zweistimmigen Gesang des Folk-Pop Duos. Dabei entsteht ein unerwartet vielseitiger Band-Sound. Seit Anfang 2013 entwickeln Léon Rudolf und Eena May ihr neues Timbre, das Kritiker unter anderem als natürlich, hochsensibel, voll dynamisch und kontrastiv beschreiben.
www.liffey-looms.de

MICHEL STIRNER
Mit einer Gitarre und seiner markanten Stimme tourt Michel Stirner über die Bü̈hnen. Live zu spielen ist das was er am liebsten macht. Dabei schafft er es im einen Moment mit gefühlvollen Balladen auch große Bühnen in ein Wohnzimmer zu verwandeln während er im nächsten Moment mithilfe von Loopstation und anderen Klangerzeugern den Boden zum Beben bringt. Seine Songs lassen sich in das Genre Acoustic-Folk einordnen, dessen Grenzen er jedoch durch seine Vielfältigkeit verschwimmen lässt.
www.michelstirner.com

DIANA EZEREX
Die junge Songwriterin Diana Ezerex wird das Sanfte Töne Festival 2017 eröffnen. Ihre soulig-rockige Stimme jagt Gänsehaut über den ganzen Körper, weckt auf, bewegt, weil sie eine Geschichte erzählt. Die Geschichte einer jungen Frau, die erst spät damit begann, ihr musikalisches Potential auszuschöpfen, zu entdecken, was in ihr steckt. Diana Ezerex, ein Name, den man sich in Verbindung mit Authentizität, viel Heart & Soul und Humor in Erinnerung behalten wird.
www.dianaezerex.com

Karten im VVK erhältlich in Mengen/Buchhandlung Rettich, Sigmaringen/Buchhandlung Rabe, Rulfingen und Ostrach Bäckerei Neher.

Arbeitskreis Alte Kirche e.V. & JS Veranstaltungsservice

Weiterführende Links:

www.facebook.com/sanftetoene

 PRESSEMELDUNGEN:
 Musikmagazin Hinterland (20-11-2017)
Raum, Licht und Klang - Das \
Ein voller Erfolg war die vierte Ausgabe des SANFTE TÖNE FESTIVALS in der Alten Kirche Rulfingen. Diesmal wurden für die akustiklastige Livenacht die Bands BRTHR und LIFFEY LOOMS sowie die beiden oberschwäbischen Newcomer DIANA EZEREX und MICHEL STIRNER verpflichtet. Es sollte für alle Beteiligten ein besonderer Abend werden. Das nicht alltägliche Konzert-ambiente der Alten Kirche, verbunden mit einem sehr schönen Lichtdesign, dazu vier Live-Acts mit teils sehr fragiler Songkunst, das alles resultierte in einer überaus stimmigen Gesamtkomposition aus Raum, Licht und Klang. Ein besonderes Erlebnis, das immer mehr Leute zu schätzen wissen. Obwohl kein echter Headliner auf der Bühne stand, war die Alte Kirche dieses Mal wieder fast ausverkauft.
Beim SANFTE TÖNE FESTIVAL ist von Seiten der Bands statt eines großen technischen Aufwands die Kreativität gefragt, mit kleinem Equipment etwas Besonderes zu bieten. Eine Reduktion, die das Essenzielle der Musik stärker in den Focus rücken soll, und auch diesmal ist dieser Ansatz voll und ganz gelungen. Die Musikerinnen und Musiker genossen eine konzertante Atmosphäre, die sie sonst nicht oft antreffen. So wurden in der Alten Kirche auch sehr ruhige Stücke gespielt, die es bei den Kneipen-auftritten wegen des dort herrschenden Lärmpegels nicht auf die Setliste schaffen. Bisweilen herrschte zwischen den einzelnen Songs eine solch andächtige Stille, dass es manchen der Akteure vermutlich schon unheimlich war. Ihr dürft ruhig atmen, munterte EENA MAY von LIFFEY LOOMS jedoch augenzwinkernd die Besucher auf.
Eröffnet wurde das Festival von Singer/Songwriterin DIANA EZEREX, deren Set ich bis auf den letzten Song leider verpasst habe. Sie muss allerdings vom Publikum ins Herz geschlossen worden sein, denn bei diesem sangen alle gemeinsam mit der etwas an die große Tracy Chapman erinnernden Newcomerin aus Biberach. MICHEL STIRNER überraschte im Anschluss mit hochmelodischen Eigenkompositionen, die mit ihrem sonnigen Flair an Songs berühmter Kollegen wie Xavier Rudd, Passenger oder Ed Sheeran erinnerten. Der erst 19jährige Gitarrist und Sänger aus dem Raum Bad Waldsee arbeitete auf der Bühne mit einer Loop-Box, die ihn wie eine komplette Band klingen ließ und seinen Songs ordentlich Beine machte.
Das Ulmer Duo LIFFEY LOOMS begeisterte mit glasklarem Klang, angenehm schlanken Songarrangements und einem gelungenen Griff in die Sixties-Kiste. Weitere Trademarks gefällig? Unbeschwert, enorm eingängig, aber auch sehr nachdenklich, wie bei der fragilen Ballade Hold On. Sie handelt vom Bösen im Menschen, das nach Jahrhunderten von Kriegen, Hass und Gewalt auch heute noch gegenwärtig ist. EENA MAY und LON RUDOLF hatten aber auch sonnige Ohrschmeichler wie Times We Had oder Betty im Repertoire an eigenen Songs.



Sie erinnerten dabei mit ihrem perfekten zweistimmigen Gesang nicht nur einmal an das legendäre US-Duo Simon & Garfunkel. Als Sahnehäubchen gab es eine spontane A Cappella-Version von Amazing Grace obendrauf. LIFFEY LOOMS spielt zwar nur tausendmal gehörten Folkpop, der die Jahrzehnte überdauert hat, doch bei so viel Charme und gutem Songmaterial ist das ein durchaus willkommener Anachronismus. Und man muss die Popmusik ja auch nicht jedes Mal neu erfinden.
Zum Schluss boten BRTHR herrlich entschleunigten Gitarrensound, stilistisch verortet zwischen amerikanischer Roots-Musik und elegischem Indie-Folk. Die beiden Bandgründer PHILIPP EISSLER und JOSCHA BRETTSCHNEIDER platzierten zwischen sich - quasi als Rhythm Section - die Rhythm Ace Drum Machine. Ein Relikt aus den späten 60er-Jahren mit kultigem Ruf, denn niemand Geringerer als J.J. Cale hat die Drum-Maschine durch die Aufnahmen für sein 1971er-Albumdebüt Naturally in der Rockmusik salonfähig gemacht.



Den beiden Stuttgartern geht zwar das bluesig groovende Flair des Schweigers von Tulsa ab, dafür ist ihr Repertoire durch den starken Folk-Einfluss von einer melancholischen Stimmung überlagert, die gut zur herbstlichen Jahreszeit passt. Obwohl Rhythm Ace bei ihren Ohrwurm-Balladen Sun Goes Down, Easy Child und Somewhere Else Tomorrow gemächlich vor sich hin tuckerte, jagte wohl nicht nur mir ein wohliger Gänsehautschauer über den Rücken, was neben dem großartigen Songwriting vor allem an Philipp Eisslers unter die Haut gehenden Gesang und Joscha Brettschneiders inspiriertem Gitarrenspiel lag.
Diese Musik wirkt wie ein großer, ruhiger Strom, in den man sich fallen und treiben lassen möchte. Ein weiterer Höhepunkt: Rain And Snow, ein uraltes Folk-Traditional aus den Appalachen, dem BRTHR eine ebenso wehmütige wie abgründige Interpretation abringen, die geradezu prädestiniert wäre als Soundtrack für einen Film von David Lynch. Dagegen klang das J.J. Cale affine 22, wie alle hier erwähnten Songs vom bisher einzigen Album Strange Nights, mit seinem leichten Country-Flair und flotten Beat schon richtig fröhlich. Ein Schlusspunkt, der nicht nur wegen der Gitarren-Reverbs von Joscha Brettschneider lange nachhallt. Machen die beiden Stuttgarter in dieser Intensität weiter, wird man noch viel von Ihnen hören.
Einen großartigen Job beim SANFTE TÖNE FESTIVAL leistete übrigens auch diesmal wieder Festival-Mixer und Techniker JÜRGEN ROOS, der extra immer zu diesem Anlass anreist. Mit seinem exzellent abgemischten Sound hat er als Lord Of The Boards einen großen Anteil am Erfolg des Sanfte Töne Festivals. Auch wurde mit dem exzellenten Bühnenlicht an diesem Abend neue Maßstäbe gesetzt.

Mitveranstalter JOJO SCHNEIDERHAN und JÜRGEN ROOS haben gezeigt, was in dieser Richtung geht,

wenn man etwas Geld in Licht- und Sound-Technik investiert.

Wer nicht da war und Appetit bekommen hat:

Die fünfte Ausgabe des SANFTE TÖNE FESTIVALS findet am 20. Oktober 2018 statt. Vormerken!
Text und Fotos: Miche Hepp
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