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 Michael Fitz Konzert 
Sa. 16.04.2016 | 20:00 Uhr Alte Kirche Rulfingen 

Ein Gesicht, das jeder aus dem Fernsehen kennt. Vor allem durch seine Rolle als Tatort-Kommissar Carlo Menzinger. Als Liedermacher ist der 55-jährige Michael Fitz eher noch ein Geheimtipp. Obwohl er bereits seit 1984 als Musiker, Komponist, Texter und Sänger erfolgreich unterwegs ist. Den Schauspieler Michael Fitz hat man an diesem Abend bald vergessen, denn als Liedermacher ist Fitz authentisch und mitreißend. Er erlaubt seinen Zuhörern einen tiefen Einblick in sein Seelenleben - sofern sie den Texten folgen können. Denn schon nach den ersten Liedern wird klar, dass hier fast ausschließlich bayerisch gesungen wird. Fitz sieht aber hierin kein echtes Problem, zumal ihm ein Gast schon mal berichtet habe: Ich verstehe überhaupt nichts, aber mir gehts total gut. Mitfühlen hält Fitz für viel wichtiger als mitdenken. Fitz hat fünf Gitarren dabei, wechselt sie bei jedem Lied und nimmt sich Zeit, sie immer wieder zu stimmen oft sogar kurz vor dem letzten Ton, was gelöste Lacher hervorruft. Er ist ein virtuoser Gitarrist und ein wortgewaltiger Sänger. Seine Stimme variiert von sanft und leise bis leidenschaftlich und verzweifelt. Hintergründig, meist melancholisch, geht er den entscheidenden Fragen nach. Mit seinen Texten und Melodien, die sämtlich aus seiner Feder stammen, weist er darauf hin wie unwichtig der Erfolg, dem man hinterher rennt, letztendlich ist. Er will nicht mehr nur das tun, was von ihm erwartet wird, sondern suchen, worauf es wirklich ankommt und die viel zu schnell verrinnende Zeit gerne hin und wieder anhalten. Dabei betrachtet er weniger den Erfolg, sondern vielmehr dessen Kehrseite. Denn je mehr Erfolg man hat, umso weniger Zeit bleibt einem, so seine Erkenntnis, eigentlich müsste es doch anders herum sein. Realistisch und meist ein wenig negativ beschreibt er, was hinter seiner Stirn vorgeht und mit logischem Verstand nicht immer zu erklären ist. Er schildert seine früheren Schwierigkeiten mit seinem Vater, dem Volksschauspieler Gerd Fitz, und die Herausforderungen im Zusammenleben mit seiner Partnerin. Von seinem Vater wurde seine Sehnsucht nach Anerkennung und Zuwendung nicht gestillt, obwohl er Salto, Handstand und Purzelbaum gemacht habe, was er in Du siegst mi ned verarbeitet. Und die zwangsläufigen Konflikte, die sich in einer langjährigen Partnerschaft aus dem vergeblichen Bemühen ergeben, den Anderen den eigenen Vorstellungen anzupassen, beklagt er bitter in Schaug di ned o und Wuist du mi no?. Fitz kommt zu der Erkenntnis, dass die Menschen wenig Geduld haben, was insbesondere auf 70 % der Audifahrer zutreffe, beleuchtet die dunkelen Seiten der Seele in dem Lied Deifi und hat mit Hunger auch einen Protestsong im Programm. Und schließlich erklatscht sich das begeisterte Publikum noch drei Zugaben, bei denen er nochmal richtig Gas gibt und es zum Mitsingen bringt: Einen Tag vor dem Weltuntergang kanns gar ned anders sein.

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