MENÜ
 
BESUCHERSTATISTIK
Total:1463016
Gestern:592
Heute:485
Online:3
ARCHIV
 BESCHREIBUNG:
 Ausstellung- Fridolin und seine Freunde - Vernissage Kleinkunst 
Sa. 02.11.2013 | 20:00 Uhr Arbeitskreis Alte Kirche 
Sieglinde Szymik malt Acrylporträts in der Tradition der Comic- und PopArt, mit kräftigen Farben und nach Ideenskizzen von Robert Crumb, Ralph Steadman oder Jos Posada.
Die Sigmaringer Künstlerin stellt einen Teil ihres in den letzten sechs Jahren entstandenen Werkes in der Alten Kirche Rulfingen aus. Der erste Teil ist stark vom mexikanischen Lithografen Jos Guadalupe Posada beeinflusst. Dieser lebte um die vorletzte Jahrhundertwende und kritisierte mit seinen calaveras (= Skelette) mit beissendem Sarkasmus und schwarzem Humor das Leben der Oberschicht in Sauss und Braus auf Kosten der überwiegend bitterarmen Mehrheit. Der zweite Teil bezieht sich auf den amerikanischen U-Comicstar Robert Crumb (Fritz the cat), der im August 70 Jahre alt geworden ist.

Vernissage: Samstag, 2.11.13, 20 Uhr
Musik: Chris Corrado & Robert Sivek aus Reutlingen mit experimental guitarloops

Geöffnet während den Veranstaltungen und an folgenden Sonntagen:
3./17./.24.11. von 14 bis 17 Uhr. Die Künstlerin ist anwesend.
 PRESSEMELDUNGEN:
 Schwäbische Zeitung Mengen (03-11-2013)
Künstlerin wirft unverstellten Blick auf Schmerz und Tod Sieglinde Szymik stellt in der Alten Kirche in Rulfingen aus – Bilder sind eine Hommage an große Künstler
Von Vera Romeu

Rulfingen In ihren Bildern verarbeitet Sieglinde Szymik existenzielle Erfahrungen wie Schmerz und Tod mit unverstelltem Blick und einer Brise bitter-süßem Humor. Scharfe Konturen sind ihr Markenzeichen. Am Samstag fand in der Alten Kirche die Vernissage zu ihrer aktuellen Ausstellung statt. Musikalisch unterlegt wurde die Ausstellungseröffnung von den Musikern Chris Corrado und Robert Sivek.

Eigentlich sei die Alte Kirche ja alles andere als ein idealer Ausstellungsaum. Weder Beleuchtung noch Kulisse eignen sich, um bildergerecht zu inszenieren, sagte Martina Eisele, die federführend das Jahresprogramm begleitet hatte. Trotzdem habe der Raum etwas Besonderes, erklärt Laudator Jürgen Zimmerer. Und dies gelte insbesondere für Szymiks Acrylporträts. Sie richte ihren Blick auf die Menschen und beschäftige sich mit unbequemen Themen wie Schmerz und Tod. Ihre Bilder nehmen es indes problemlos mit dem musealen Inventar der Kirche auf, sie gehen nicht unter, lassen einen kurzen Augenblick einer langen Geschichte aufblitzen. Zum Beispiel das mondäne Paar: Er nippt an einem Glas, sie trägt einen spektakulären Hut wie es sich gehört bei einem Pferderennen. Der Betrachter erkennt an der Oberfläche ein zynisch-sorgenfreies Jetset-Leben. Doch so sorgenfrei wie es scheint, ist es nicht. Szymik schaut unter die Haut, denkt die Haut weg und lässt das Skelett, das bei jedem Menschen gleich ist, zum Vorschein kommen. Vor dem Tod sind alle Menschen gleich, der Sensenmann holt früher oder später jeden. Es ist das traditionsreiche Motiv des Totentanzes, das Szymik verarbeitet. Es ist, als ob Szymik bei jedem Menschen den Stempel sieht, der ihm bereits nach der Geburt aufgedrückt worden war: der Stempel des Todes.

Sarkastisch und skurril erzählt Szymik in einer kleinen Szene ganze Geschichten. Der Betrachter des Bildes weiß sofort, dass er vor einem szenischen Ausschnitt steht; es gibt Bilder davor und danach, die aber nicht gebraucht werden, um das zu vermitteln, was die Künstlerin sagen will. Ein Mann zieht sich schmerzvoll die Haut von Augen und Mund. Warum fügt er sich selbst diesen Schmerz zu? Lässt ihn sein seelisches Leid diese äußere Geste machen? Ist es eine Gebärdensprache?
Szymik hat ein Vorbild, wenn sie zum Pinsel greift: Der legendäre mexikanische Lithograf Jos Guadalupe Posada, der seinerzeit der Oberschicht einen zynischen Spiegel entgegen hielt. Szymiks Gemälde sind eine Hommage an Posadas Art zu schauen.

Auch für eine weitere Porträt-Serie hat Szymik ein Vorbild: nämlich Robert Crumbs, den großen amerikanischen Comiczeichner. Crumbs schockierte und provozierte; mit skandalösen Cartoons entstaubte er die prüde Gesellschaft der 1960er-Jahre.

Wir haben geschaut, wann die Ausstellung am besten in das Jahresprogramm passt, sagte Martina Eisele. Die Ausstellung geht noch bis zum 6. Dezember, in dieser Zeit werden drei Veranstaltungen stattfinden: Wer zum Himmel will schon in die Hölle?, keltische Musik mit Culna Mara und weihnachtlichem Jazz mit der Zäpfle Bräss Band Billafingen. Humorvolle Geschichten von Tod und dem prallen Leben werden Szymiks Kunst begegnen. Das wird spannend. Vera Romeu
 KOMMENTARE:
Es wurden bisher keine Kommentare geschrieben
 NAVIGATION:
Zurück zur Archivübersicht
 
Schwäbische Zeitung
 
Holiday Mengen
 
Photos unserer Veranstaltungen können Sie im Archiv anschauen!
 
Finden Sie den richtigen Parkplatz