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 Preisträger Kurzgeschichten - Kulturforum Sigmaringen 2011 Lesung 
So. 04.12.2011 | 19:00 Uhr Kreiskulturforum 
Vorstellung der Preisträger des Kurzgeschichten-Wettbewerbs des Kreiskulturforums mit öffentlicher Lesung aus den preisgekrönten Arbeiten.
Dagmar Rosner ist die Preisträgerin des Kurzgeschichten-Wettbewerb, den das Kreiskulturforum als Beitrag zum Kulturschwerpunkt 2011 Zeitgenössische Literatur im Landkreis Sigmaringen ausgeschrieben hatte. Auszeichnungen gehen an Martina Eisele, Mengen-Rulfingen, Johannes F. Kretschmann, Sigmaringen-Laiz, Barbara Scherzinger, Herdwangen-Schönach, und Armin Schmid, Sigmaringen. Die feierliche Übergabe von Preis und Auszeichnungen erfolgt am kommenden Sonntag, 4. Dezember 2011, 19 Uhr, in der Alten Kirche Rulfingen. Die preisgekrönten Kurzgeschichten werden dabei von ihren Autoren in einer öffentlichen Lesung vorgestellt. Die musikalische Begleitung übernimmt Wolfram Karrer mit dem Akkordeon. Spannend soll die Vergabe des Förderpreises für den besten Nachwuchs-Autor unter 18 Jahren bleiben: Die Preisträgerin oder der Preisträger wird erst bei der Veranstaltung bekannt gegeben. Das Kreiskulturforum und der Arbeitskreis Alte Kirche laden die Bevölkerung zu diesem Höhepunkt des kreisweiten Literaturjahres ein. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Arbeit des Kreiskultfurforums sind willkommen.

Insgesamt 71 Autorinnen und Autoren aus dem Landkreis sind der Einladung gefolgt, eine Kurzgeschichte zum weit gespannten Thema Ich war einmal zu verfassen und für den Wettbewerb einzureichen. Abgeleitet vom Titel der ersten Roman-Veröffentlichung des Schriftstellers Arnold Stadler war für die Teilnahme am Wettbewerb biografisches Erinnern an ein Ereignis oder eine Erfahrung der eigenen Herkunft und Vergangenheit der Autoren vorgegeben. Kindheits- und Jugenderlebnisse konnten ebenso beschrieben werden wie öffentliche, lokale oder auch familiäre und persönliche Ereignisse, die für das eigene Leben von besonderer Bedeutung sind. Neben autobiographischen Schilderungen waren auch fiktive Weiterungen des eigenen Erlebniskerns erlaubt.

Neben bereits erfahrenen Autoren haben sich auch viele Debütanten am Wettbewerb beteiligt, die erstmals einen literarischen Text verfassten. Besonders erfreulich war das Interesse von zahlreichen Schülern. Voraussetzungen für die Wettbewerbsteilnahme waren die erwähnte Themenstellung, ein maximaler Textumfang der Kurzgeschichte von 15.000 Zeichen und schließlich die Herkunft oder die aktuelle Wohnadresse der Autoren im Landkreis Sigmaringen.

Die eingegangenen Beiträge wurden von einer dreiköpfigen Jury, bestehend aus der Autorin Gabriele Loges, Hettingen, der Deutschlehrerin und Schulbuchautorin Beate Rimmele, Bad Saulgau, und dem Autor und Theaterregisseur Siegfried Gebhardt, Sigmaringen, begutachtet und bewertet. Bewertungs-Kriterien waren die sprachliche, stilistische und inhaltliche Qualität und Originalität der Texte. Nach intensiver Diskussion wurden ein Preis, vier Auszeichnungen sowie ein Förderpreis für den besten Nachwuchs-Autor unter 18 Jahren vergeben. Neben den Texten dieser sechs Autoren wurden vier weitere Beiträge Texte von Helga Fricker, Hohentengen, Ingrid Glückler, Sigmaringen, Otto Lutz, Sigmaringen-Laiz, und Thekla Wittner, Neufra für die Aufnahme in die 2012 geplante Anthologie Literatur im Landkreis Sigmaringen nominiert.

Musik: Wolfram Karrer, Akkordeon
 PHOTOS:
 PRESSEMELDUNGEN:
 Südkurier (06-12-2011)
Kurzgeschichtenwettbewerb: Viel Potenzial für Literatur im Landkreis
Kreiskulturamtschef und Geschäftsführer des Kulturforums Edwin Ernst Weber war selbst erstaunt: Mit 30 bis 40 Beiträgen habe ich gerechnet, aber dass es so viele werden, das ist schon überragend. Gemeint war der Kurzgeschichtenwettbewerb, dessen beste Ergebnisse am Sonntagabend im Kulturzentrum Alte Kirche in Mengen-Rulfingen vorgestellt wurden.
Es waren drei Stunden geballte Literatur, wie Weber am Schluss bemerkte, nur unterbrochen vom fantastischen Akkordeonspiel Wolfram Karrers.
Die Veranstaltung war aber auch der Beweis, dass sich der Landkreis in Sachen geschriebenes Wort nicht verstecken muss. 71 Beiträge waren eingereicht worden und das stellte die Jury, bestehend aus Siegfried Gebhard (Theaterregisseur und Autor), Gabriele Loges (Autorin) und Beate Rimmele (Deutschlehrerin und Schulbuchautorin) schon vor eine große Herausforderung.
Die Qualität der sprachlichen Gestaltung, die treffende Wortwahl, das Anlegen von Bildern und auch der Wechsel der Erzählform wurden genau unter die Lupe genommen. Alle Beiträge waren anonymisiert, es gab also keine Bevorzugung. Es wurde aber nicht die Messlatte des literarischen Genres Kurzgeschichte eng angelegt, sondern der Urbegriff kurze Geschichte, wie er auch aus dem Englischen mit Short Story stammt, war die Prämisse.
Nach unzähligen Stunden des Lesens und des Beurteilens stand dann fest: Dagmar Rosner aus Bad Saulgau heißt die Preisträgerin. Die 45-jährige Psycho-Onkologin verbindet in ihrer Kurzgeschichte Hinter den Kulissen Rationalität und Kreativität, beobachtet die Menschen sehr genau und schaut auch hinein in die Psyche, die oft im verborgenen ihr eigenes Leben führt. Ausgezeichnet wurde Martina Eiseles Werk Ich war einmal ein Kind. Die in Rulfingen wohnende Sozialarbeiterin malt mit ihrem Text Bilder, die die Sinne anregen, thematisiert den Verlust ihrer Oma und legt einen Teil ihres Lebens in die Zeilen, die emotional unheimlich tiefgehend sind.
Viel Privates gibt es auch bei Johannes F. Kretschmann. In seinem Heidenkind beschreibt der Freie Online-Autor aus Laiz sein Verhältnis zum Glauben und zur Kirche und gibt so manche Familieninterna Preis, die so manchem Zuhörer in der Alten Kirche neu waren. Mit klarer Beobachtung, taufrischem Humor, Gedanken-Loopings und einer gehörigen Portion Philosophie zeichnet er ein Bild von sich selbst, das so ehrlich ist, dass man sich fragen muss: Ist das echt oder nur eine Fiktion? Keine Fiktion sind auf jeden Fall die Kindheits- und Jugenderinnerungen von Barbara Scherzinger aus Großschönach. Sie ist nicht nur die badische Quotenfrau im Wettbewerb, wie Beate Rimmele humorvoll feststellte, sie verwendet auch die alemannische Sprache, die einem Württemberger oder Hohenzoller so fremd vorkommen kann, wie einem Bayern Suaheli.
Die Wechsel zwischen Dialekt und Schriftsprache, die Begründung gegenüber der Mutter, warum man von Hannover in die Nähe des Bodensees gezogen ist und die kleinen Anekdoten, die liebenswert formuliert, auch eine Zeit in Erinnerung rufen, die ganz anders, aber wahrscheinlich nicht schlechter war, das macht Scherzingers Kurzgeschichte auch als Vorlesestoff interessant.
Armin Schmid aus Sigmaringen beschreibt Eine Reise durch die Zeit auf seine eigene Art. Prägnant, gut beobachtet, mit großem Erinnerungsvermögen. Und er beschreibt Dinge, die den Zuhörern nicht fremd sind, aber wohl noch nie in Textform gebracht wurden. Der Förderpreis für Autoren unter 18 Jahre ging an Nina Schmid aus Ursendorf, die mit ihrer Version des Froschkönigs Schmunzeln provozierte, mit witzigen Pointen überraschte und es auch verstand, die etwas schnoddrige Jugendsprache wohldosiert in ihrem Text unterzubringen.
Auch sie wird in einer Anthologie vertreten sein, die im kommenden Jahr unter dem Titel Literatur im Landkreis Sigmaringen veröffentlich werden soll. Da sind dann auch Helga Fricker (Hohentengen), Ingrid Glückler (Sigmaringen), Otto Lutz (Laiz) und Thekla Winter (Neufra) vertreten. Die Preisträger erhielten Urkunden, viel Beifall und einen Geldpreis, den die beiden Sparkassen im Landkreis zur Verfügung gestellt hatten. K.H. Fahlbusch
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